Tour 05 – Die Boddenküste-Tour

Kurzbeschreibung

Auf dieser Fahrradtour begeben Sie sich zunächst auf eine Reise entlang des Pilgerwegs St. Jürgen. Früher an sich religiös motiviert, beschreibt das moderne Pilgern eher das Eindringen in die Natur mit Geist und Herz, wobei der Weg das Ziel ist. Entdecken Sie im Verlauf dieser Rundfahrt die Wallfahrtskirche St. Marien mit ihrer Heilquelle in Kenz, die historische Gartenanlage in Starkow und vieles mehr. Auf dem zweiten Teilstück erkunden Sie die malerischen Örtchen rund um die Grabow, die den östlichsten Teil der Darß-Zingster Boddenkette darstellt.

Tourenverlauf auf Karte

Allgemeine Daten

  ALLGEMEINER CHARAKTER
Entdecken Sie die Schönheit des Vorpommerschen
Festlandes entlang des Pilgerwegs St. Jürgen.
Anschließend radeln Sie durch die Landschaft der
Vorpommerschen Boddenküste bis nach Barhöft.

TOURVERLAUF
Barth – Kenz – Löbnitz – Starkow – Velgast –
Groß Kordshagen – Buschenhagen – Günz –
Nisdorf – (Groß Mohrdorf – Hohendorf – Klausdorf –
Barhöft – Hohendorf – Nisdorf) – Glöwitz – Barth

◊ START- UND ZIELPUNKT
Marktplatz Barth

◊ DATEN
Länge: 95 km
Dauer (ohne Rast): circa 9 Stunden
Niveau/Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Wegebeschaffenheit:
Asphaltierte Wege (80%), Plattenwege (5%),
gepflasterte Wege (3%), Kopfsteinpflaster (2%),
unbefestigte Wege (10%)

 

Beschreibung

Start- und Zielpunkt dieser Tour ist die vorpommersche Hafenstadt Barth. Umgeben von einer reizvollen und stillen Uferlandschaft besticht die beschauliche Kleinstadt vor allem durch ihren mittelalterlichen Stadtkern und den alten Hafen. Vor den Toren der Stadt soll die sagenumwobende Handelsstadt Vineta gelegen haben, die um das Jahr 1000 im Meer versunken sein soll. Die alljährlich stattfindenden Vineta-Festspiele, die auf einer Schwimmbühne am Hafen veranstaltet werden, zeugen vom Legendenfieber der Barther Einwohner. Ihr Fahrrad für die heutige Tour erhalten Sie bei „Fahrrad Kietzmann“ (94) in der Barthestraße.

Die Tour beginnt auf dem Marktplatz von Barth. Durch seine zentrale Lage ist dieser gut von den verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten aus, die Barth bietet, zu erreichen. Die Pension „Eshramo“ (95) befindet sich beispielsweise direkt am Markt und auch vom „Hotel Speicher“ (68), das am Osthafen gelegen ist, sind es nur wenige Minuten Fußweg. Direkt am Marktplatz können Sie im „Galerie Café“ (67) mit einem leckeren Frühstück in den Tag starten. Frisch gestärkt fahren Sie die Lange Straße hinunter, die bald in die Sundische Straße mündet. Hier finden Sie das „Niederdeutsche Bibelzentrum St. Jürgen“ (96), das unterschiedliche Ausstellungen und einen Bibelgarten beheimatet.

Anschließend biegen Sie rechts in den Kenzer Landweg ein. Folgen Sie der Straße, bis Sie nach 3,5 km die Gemeinde Kenz-Küstrow erreichen. Hier biegen Sie rechts in den Erlenweg ein, der Sie unmittelbar in den Ortsteil Kenz führt. Der kleine Ort ist vor allem für seine Wallfahrtskirche St. Marien bekannt, deren 40 m hoher Turm schon von Weitem zu sehen ist. Die gotische Backsteinkirche wurde um 1400 neben einer Quelle erbaut, der man schon zur Slawenzeit heilende Kräfte zusprach. Sie bewirkte, dass Kenz im 15. Jahrhundert zum meistbesuchten Wallfahrtsort in Pommern wurde. An der Stelle der Heilquelle steht seit 2003 ein Brunnenhaus, das nach historischem Vorbild errichtet wurde. Probieren auch Sie das Wasser aus der Pumpe - vielleicht entfaltet es ja auch bei Ihnen seine heilende Wirkung. 

Die Tour führt Sie danach weiter die Kastanienallee entlang, die nach etwa 1 km auf die Landstraße L23 trifft. Biegen Sie hier links in den links neben der Straße befindlichen, asphaltierten Fahrradweg ein. Nach 3,6 km über Felder und Wiesen hinweg erreichen Sie Löbnitz. Die kleine Gemeinde liegt unmittelbar an der Barthe. Sie ist vor allem für das ehemalige Jagdhaus der Gutsherrschaft, das sogenannte „Storchennest“,
bekannt, das heute ein Informationszentrum des Tourismusverbandes Fischland-Darß-Zingst beheimatet.

In Löbnitz kreuzt die L23 die Bundesstraße B105. Biegen Sie links auf die B105 ab und nach 850 Metern wieder rechts auf die Dorfkirche. Nach 3 km erreichen Sie so Starkow. In dem kleinen, idyllischen Ort, durch den die Barthe fließt, erwartet Sie eine denkmalgeschützte, historische Gartenanlage mit alten Obstbäumen, einem Laubengang, Barockbeeten, einem Bienenhaus, einem Staudengarten sowie einem Nutzgarten. Ebenfalls sehenswert ist die dreischiffige Backsteinbasilika St. Jürgen aus dem dritten Viertel des 13. Jahrhunderts. Sie befindet sich innerhalb eines historischen Ensembles aus Pfarrhaus, Schul- und Küsterhaus, einer wiedererrichteten Pfarrscheune und einem Predigerwitwenhaus. Sowohl die Gebäude als auch die Gartenanlage werden vom Verein „Backstein - Geist und Garten e. V.“ (97) gepflegt,
der auch regelmäßig Führungen und weitere kulturelle Veranstaltungen anbietet.

Von der Basilika aus fahren Sie den Kirchsteig zurück in südöstlicher Richtung und biegen links auf die Landstraße ein. Wählen Sie hier den asphaltierten Radweg, der sich links neben der Straße befindet. Bald passieren Sie Manschenhagen, einen Ortsteil der Gemeinde Velgast. Nach 1,4 km treffen Sie auf die Landstraße L212. Überqueren Sie diese, um den asphaltierten Radweg in rechter Richtung zu nutzen. Dieser führt Sie in den Ortsteil Velgast, der zur gleichnamigen Gemeinde gehört. Velgast zählt knapp 1.300 Einwohner und wurde erstmals 1242 urkundlich erwähnt. Aus der gleichen Zeit stammt auch die hiesige Christus-Kirche, die vermutlich durch das nahe Zisterzienserkloster  Neuencamp, das heute als Franzburg bekannt ist, erbaut wurde. Besonders sehenswertist das Kreuzrippengewölbe im gotischen Stil, das im 15. Jahrhundert durch auffällige Konsolsteine abgeschlossen wurde, die sechs menschliche Gesichter und drei Tierfiguren darstellen. Sie erreichen die Kirche, indem Sie der Landstraße weiter folgen. Über die Bahngleise hinweg gelangen Sie nach 500 Metern zur Christus-Kirche.

Von Velgast aus haben Sie die Möglichkeit, mit der Usedomer Bäderbahn (UBB) zurück nach Barth zu fahren. Die Zugfahrt dauert nur etwa 10 Minuten und eine Fahrradmitnahme ist problemlos möglich. Der Bahnhof befindet sich nördlich der Christus-Kirche. Fahren Sie die Hauptstraße zurück und biegen Sie nach 350 Metern links in die Bahnhofstraße ein. Diese führt Sie zum Velgaster Bahnhof.

Für die normale Weiterfahrt radeln Sie die Hauptstraße weiter entlang und biegen links in den Bussiner Weg ein. Diesem folgen Sie bis zur Ortschaft Bussin. Hier biegen Sie links ein und überqueren bald eine Bahngleisüberführung. Sie durchfahren nun das Waldgebiet Karniner Holz. Hier müssen Sie die Bundesstraße B105 überqueren. Weiter entlang des Radweges erreichen Sie dann nach etwa 3,5 km Groß Kordshagen. Der Ortsteil der gleichnamigen Gemeinde ist vor allem für sein Gutshaus mit dazugehörigem Park bekannt, das um 1870/80 errichtet wurde. Heute beheimatet es das „Café Olsen“. Zudem wurde im Park über dem ehemaligen Eiskeller ein kleines Ferienhaus erbaut.

Vom Radweg aus biegen Sie rechts auf die Landstraße L21 ein. Nach 2,5 km biegen Sie dann wieder rechts auf die Landstraße L213 ab. Nach 1,7 km passieren Sie den Ortsteil Buschenhagen. Auf Ihrer Weiterfahrt entlang der L213 sehen Sie bald den Günzer See zu Ihrer Linken. Biegen Sie dann in die nächste Straße links ein. Nach wenigen Metern erreichen Sie so das „Kranorama“, eine innovative Plattform für Kranichbeobachtungen, die im Oktober 2015 eröffnet wurde und von dem Kranichinformationszentrum Groß Mohrdorf betreut wird. Kehren Sie anschließend auf die Landstraße zurück. Nach wenigen Minuten erreichen Sie dann Günz. Der Ortsteil gehört zur Gemeinde Altenpleen. Hier befindet sich eine Gutsanlage, die ursprünglich zum Kloster St. Annen und Brigitten in der 14 km entfernten Hansestadt Stralsund gehörte. Die Gebäude, die im 19. Jahrhundert entstanden sind, befinden sich jedoch in einem desolaten Zustand.

Für die Weiterfahrt biegen Sie kurz vor dem Ortsausgang von Günz links auf die wenig befahrene Landstraße ein. Nach 2 km haben Sie dann Nisdorf erreicht. Der Ortsteil der Gemeinde Altenpleen liegt direkt an
der Grabow und besitzt einen kleinen Hafen. Bekannt ist Nisdorf durch den hier ansässigen „LandDelikat“ (98) geworden. Dahinter verbirgt sich Mecklenburg-Vorpommerns einzige mobile Biokaffeerösterei, die von Mai bis Oktober auf verschiedenen Märkten und Veranstaltungen, vorwiegend auf dem Darß sowie auf der Insel Rügen, zu finden ist.

Radeln Sie nun bis zum Boddengewässer in Richtung Norden. Am Deich angekommen können Sie entscheiden, ob Sie auf dem Ostseeküsten-Radweg nach links abbiegen und so den Rückweg über Glöwitz nach Barth antreten oder noch genügend Energie für die Weiterfahrt haben. Sollte dem so sein, biegen Sie rechts auf den Ostseeküsten-Radweg ein. Nach 3,6 km auf dem Deich erreichen Sie Kinnbackenhagen,
einen Ortsteil der Gemeinde Groß Mohrdorf. Biegen Sie hier rechts ab und folgen Sie dem Weg für 3,2 km. Dieser führt Sie direkt nach Groß Mohrdorf. Der Ortsteil, der zur gleichnamigen Gemeinde gehört, besitzt gleich zwei spannende Sehenswürdigkeiten: Neben der Dorfkirche Groß Mohrdorf, eine dreischiffige Backsteinkirche aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts, ist auch das in Deutschland einzigartige
Kranichinformationszentrum (05) einen Besuch wert.

Anschließend fahren Sie auf der Landstraße L213 weiter in Richtung Hohendorf. Nach 1,7 km biegen Sie links in die Straße Am Park ein und haben so den Ortsteil Hohendorf erreicht. Eingebettet in eine weitläufige Parklandschaft mit sehr alten Buchen und Eichen befindet sich zu Ihrer Rechten das Schloss Hohendorf. Das neugotische Herrenhaus, das 1854 erbaut wurde, ist der ehemalige Adelssitz der Grafen
von Klot-Trautvetter.

Für die Weiterfahrt radeln Sie den Langendorfer Weg hinauf und biegen nach 1 km rechts ab. Folgen Sie diesem Weg, der Sie nach 2,7 km auf die Landstraße NVP10 führt. Auf dieser fahren Sie 2,3 km weit bis nach Barhöft. Der kleine Ortsteil der Gemeinde Klausdorf besitzt einen eigenen Hafen und war zu DDR-Zeiten ein Stützpunkt der Nationalen Volksarmee mit eigenem Truppenübungsplatz. Heute ist Barhöft Bestandteil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und ein beliebter Kranichrastplatz. Fahren Sie mit Ihrem Fahrrad gleich links in den Karl-Krull-Weg hinein. DerWeg führt Sie zum „Haus am Kliff“, das eine Ausstellung des Nationalpark-Informationszentrums Barhöft beheimatet. Hier wird familienfreundlich über die Besonderheiten des Nationalparks rund um Barhöft aufgeklärt. Direkt neben
dem Informationszentrum befindet sich ein 17 m hoher Aussichtsturm, der über Bodden- und Ostseewasser hinweg einen wunderschönen Rundumblick vom Darßer Ort über Hiddensee bis nach Stralsund gewährt. Fahren Sie anschließend den Bockweg in Richtung Hafen hinunter. Hier wächst seit 2011 die Skulpturensammlung „Grüne Kliffkunst Barhöft“, an der unterschiedliche Künstler, wie Karsten Miller, Petra Feyerherd, Thomas Radeloff und Lucas Drechsler, beteiligt sind. Direkt am Hafen befindet sich das „Hotel Seeblick“ (99). Im Restaurant können Sie bei einem uneingeschränkten Blick auf Yachthafen die abwechslungsreiche Küche genießen.

Für die Weiterfahrt wählen Sie wieder die Landstraße NVP10 bis nach Klausdorf. Im hiesigen „Vorpommernhus“, einem umgebauten Bullenstall, finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Auch berühmte Kabarettisten, wie Karl Dall, waren hier schon zu Gast. Im Landhotel „Zum Kranich“ (100) können Sie sich gutbürgerliche Fischgerichte und Hausmannskost schmecken lassen. Anschließend fahren Sie weiter die Landstraße entlang und biegen nach 1,7 km rechts auf die Landstraße L213 ab. Nachdem Sie wieder Hohendorf erreicht haben, fahren Sie nach rechts in den Neuen Weg und dann gleich wieder nach links in den Bisdorfer Weg. Diesem folgen Sie bis nach Kinnbackenhagen, um direkt auf dem Deich mit einem wunderschönen Blick auf den Bodden und den Zingst den Rückweg anzutreten. Der Ostseeküstenradweg führt Sie über Nisdorf und Glöwitz zurück nach Barth. Am Barther Hafen können Sie können Sie in der Galerie Meeresrausch (69) am Westhafen einzigartige Stücke aus Strandfunden bewundern und erstehen. Anschließend empfiehlt sich ein Zwischenstopp im Restaurant „Vinetablick“ (70) in der Hafenstraße, in dem Sie sich mit regionalen Fischgerichten stärken können. Auf dem Weg zum Barther Marktplatz finden Sie in der Dammstraße im „Vineta-Perlen“ (64) handgefertigten Schmuck. Die „Norddeutsche Lebensart“ (66) in der Langen Straße bietet Ihnen neben verschiedenen Keramiken und Aquarellen auch selbstgemachte Fruchtaufstriche und Liköre aus heimischen Früchten. Auf dem Marktplatz angekommen haben Sie dann den Zielpunkt dieser Tour erreicht.

Hinweis:
Da die Tour recht umfangreich ist, können Sie sie auch an zwei Tagen abfahren: Die erste Teilroute erstreckt sich von Barth ausgehend über Kenz, Löbnitz, Starkow, Velgast, Groß Kordshagen, Buschenhagen, Günz und Nisdorf und dann zurück über Glöwitz nach Barth (Gesamtlänge: 75 km). Die zweite Teilroute gliedert sich dann in die Etappen Barth, Glöwitz, Nisdorf, Groß Mohrdorf, Hohendorf, Klausdorf, Barhöft und zurück über Hohendorf, Nisdorf und Glöwitz bis nach Barth (Gesamtlänge: 78 km).

Tourpunkte / Leistungsanbieter an der Tour

 

Fahrrad Kietzmann (94)
Barthestraße 108
Barth
www.fahrrad-kietzmann.de

Eshramo Restaurant & Pension (96)
Markt 13
Barth
www.bibelzentrum-barth.de

Hotel Speicher (68)
Am Osthafen 2
Barth
www.speicher-barth.de

Galerie Café (67)
Klosterstraße 1
Barth
www.galerie-cafe-barth.de

Niederdeutsches Bibelzentrum (96)
Sundische Straße 52
Barth
www.bibelzentrum-barth.de

Rösterei Land Delikat (98)
Wieck a. Darß
www.landdelikat.de

Kranich-Infozentrum Groß-Moordorf (05)
Lindenstraße 27
Groß-Moordorf
www.kraniche.de

Hotel und Restaurant "Zum Seeblick" (99)
Am Hafen 1/2
Klausdorf/OT Barhöft
www.hotel-zum-seeblick.de/restaurant

Landhotel Kranich (100)
Prohner Str. 18
Klausdorf
www.landhotel-kranich.de

Galerie Meeres-Rausch (69)
Am Westhafen 16
Barth
www.meeres-rausch.de

Vinetablick bei Moppi (70)
Hafenstr. 26
Barth

Vineta-Perlen (64)
Dammstraße 16
Barth
www.vinetaperlen.de

Norddeutsche Lebensart (66)
Lange Str. 34
Barth